Zum Inhalte springen

Herbstferien - "Camp du Domaine" an der Côte d’Azur

Auch 2010 wollten Ulla, Liam und ich dem trüben Herbstwetter in Deutschland entfliehen. Da wir, wenn Liam uns begleitet, den Aufenthalt auf Campingplätzen bevorzugen, suchte ich im Internet nach einem schönen und um diese Zeit noch geöffneten Campingplatz an der Côte d’Azur. Der Ort Bormes-les-Mimosas und das dortige Camp du Domaine erschienen mir als lohnenswertes Reiseziel, obwohl ich im Internet auch negative Stimmen, gerade die Freundlichkeit der Rezeptionsmitarbeiter betreffend, fand. Eine Anfrage per E-Mail nach einem freien Stellplatz in Strandnähe wurde schnell und in einwandfreiem deutsch beantwortet: Freie Plätze gäbe es ausreichend, direkt am Strand leider nicht.

So machten wir uns am Montagabend gegen 22 Uhr, gleich nach einem Familientreffen, auf den Weg Richtung Süden. Da ich die Gebühren für die französischen Autobahnen für absolut übertrieben halte, sollte es zuerst wieder mal bis Freiburg im Breisgau (Google Maps) gehen um dann durch die Schweiz, vorbei an Basel, Bern und Geneve nach Frankreich zu fahren. Dort wollte ich die Städte Grenoble und Sisteron auf den Nationalstraßen passieren um dann vorbei an Toulon zu unserem Ziel zu gelangen. In Freiburg im Breisgau, direkt gegenüber des uns bekannten Stellplatzes Eschholzpark (dieser Stellplatz ist seit Mitte November 2020 geschlossen, siehe Stellplatz-Freiburg) haben wir dann einige Stunden geschlafen. Schon um 8 Uhr am Dienstagmorgen waren wir wieder, nachdem wir den Tank des IXEO gefüllt hatten, auf der A5 Richtung Basel. Die Fahrt dauerte länger als erwartet und so mussten wir ca. 100 Kilometer vor dem Ziel noch einmal pausieren. Wir wollten das 19 Uhr EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Kasachstan (3:0 gewonnen) nicht verpassen. Schon früh am Mittwochmorgen machten wir uns wieder auf den Weg. Die letzten Kilometer bis Toulon waren sehr kurvenreich und eng, dennoch erreichten wir das Camp du Domaine gegen Mittag (Google Maps). Von einer freundlichen Mitarbeiterin bekamen wir einen schönen Platz zugewiesen, nur wenige Schritte vom Strand entfernt.

Das Wetter meinte es sehr gut mit uns und das Mittelmeer war noch angenehm warm. So konnten wir auch den zum Campingplatz gehörenden Strand nutzen. Dieser bietet um diese Jahreszeit sicherlich genug Platz für alle Gäste. In den Sommermonaten, bei voll belegtem Campingplatz, dürfte es dort aber recht eng werden. Aber auch im Nachbarort Le Levandou, nur wenige Gehminuten entfernt, kann man am Strand relaxen. Zudem bietet der Ort mit seinen kleinen Gassen, dem Jachthafen und den vielen Restaurants weitere Möglichkeiten den Urlaub auf unterschiedlichste Weise zu genießen. Obwohl es auf dem Campingplatz einen ausreichend großen und nicht zu teuren Supermarkt gibt, erledigte ich die Einkäufe mit dem Roller und erkundete alleine oder mit Ulla so auch die nähere Umgebung. Wir verlebten hier sehr schöne Tage und in einem solchen Fall vergeht ja bekanntlich die Zeit viel zu schnell. So kam der Zeitpunkt der Abreise rasend schnell näher. Da wir aber die angenehmen Temperaturen und die Nähe zum Meer so lange wie möglich genießen wollten, entschloss ich mich ausnahmsweise mal die Maut für die französische Autobahn zu bezahlen. Zudem streikten in Frankreich u.a. die Zulieferer der Tankstellen. Aus diesen Gründen erschien mir das Wochenende für die Rückfahrt als bester Termin. Mit dem Tankinhalt sollten wir in jedem Fall die Schweiz erreichen können, sollte es aber in der Nähe von Grenoble eine nicht bestreikte Tankstelle geben, wollte ich dort den Dieselvorrat so auffüllen um die Fahrt durch Luxemburg fortsetzen zu können. Nachdem wir an der Rezeption den nicht unerheblichen Betrag für unseren Aufenthalt bezahlt hatten, verbrachten wir den ersten Teil des letzten Abends im Restaurant des Campingplatzes. Auch hier wurden wir positiv überrascht: Das Essen, der Wein sowie der Service und die Preise waren ausgezeichnet. Im Anschluss sahen wir noch die zweite Hälfte des Freitagsspiels der Bundesliga: HSV vs. Bayern München. Es endete für uns zufriedenstellend mit einem kläglichen 0:0. Schon früh am Samstag wurden dann die "Tanks" entleert und es ging Richtung "Home". Die Route führte vorbei an Marseille sowie Lyon und, da es ausreichend nicht bestreikte Tankstellen gab, weiter Richtung Luxemburg. Die Maut für die Strecke betrug horrende 89.90 €. Auch wenn ich Einsparungen durch die Möglichkeit des günstigen Tankens in Luxemburg (1€ / Liter Diesel), die um ca. 80 Kilometer kürzere Strecke und den günstigeren Verbrauch bei konstanten 110 Stundenkilometern auf der Autobahn einberechne: Es bleiben dennoch 50 bis 60 Euro Mehrkosten und ob diese die Zeitersparnis ausgleichen muss ich wohl weiterhin im Einzelfall entscheiden. Da wir die Zusammenfassung des Bundesligaspieltages nicht verpassen wollten, haben wir uns kurz hinter Nancy, auf dem Parkplatz eines Supermarktes noch einmal "häuslich eingerichtet". Nach den Fußballspielen gab es zu einem von Ulla hervorragend angerichtetem Abendessen noch ein Glas Wein aber schon gegen 8 Uhr am Sonntagmorgen waren wir wieder auf der Autobahn. Die verbliebenen 460 Kilometer waren kurz nach Mittag geschafft und wir konnten das Spiel des BVB gegen die TSG-Hoffenheim (leider nur 1:1) am heimischen TV betrachten (Google Maps).